
Schatzsuche der besonderen Art
Autor: Mathias Küng
Bild: Caroline Krajcir
Ida und Jakub kommen aus dem 3D-Drucker
Ida sucht das beste Versteck der Welt, um einen Schatz zu verstecken. Jakub will einen Schatz finden. So nimmt die Geschichte ihren – überraschenden – Verlauf. Dargestellt werden Ida und Jakub von ca. 20 cm hohen Figuren aus dem 3D-Drucker. Weil solche Figuren statisch sind, wurden die 3D-Köpfe auf die Körper von Actionfiguren gesetzt. «Wir wollen damit ja spielen», erklärt die Regisseurin lächelnd.
Die Szenerie spielt in einem Sandkasten. Die Kamera fängt mit vergrösserndem Live-Video cineastische Bilder ein. Anna Papst: «Da wird ein kleiner Legohaufen plötzlich zum riesigen Berg, der auch noch lacht, der Strahl aus der Giesskanne wird zum Regenguss, der Nebel ist ein guter Zuhörer, Bäume lassen den Kopf hängen.» Alles lebt in dieser zauberhaften kleinen Szenerie, und Ida und Jakub kommen auf Tuchfühlung mit der Natur.
Beitrag von LEBENSRAUM AARGAU für das mehrsprachige Stück
Ida spricht übrigens Mundart, Jakub (eigentlich Jakob) Polnisch und Hochdeutsch. Dies ganz bewusst, sagt Anna Papst, «als Referenz an die vielen Kinder und Erwachsenen im Publikum mit einer anderen Muttersprache. Es ist uns sehr wichtig, das Projekt einem möglichst diversen Publikum zugänglich zu machen.»
Wegen seiner starken visuellen Umsetzung sei das Stück auch für Menschen zugänglich, die erst seit kurzem Deutsch lernen, schrieb denn auch Michelle Wimmer, Produktionsleiterin von play back Produktionen in Aarau, die es mit Anna Papst und ihrem Team realisiert hat, in dem Antrag an die Stiftung LEBENSRAUM AARGAU. Gerade solche innovativen, mutigen Produktionen kosten erst recht mehr Geld als Eintritte hergeben. So beantragten die sieben Macherinnen und Macher eine Unterstützung von 6000 Franken für die Aufführungen in Baden und Aarau, die ihnen von der Stiftung zugesagt wurden.
Im März kommt die Inszenierung nach Aarau
Die Figurenspieler sind wie die Kameraleute Teil der Szenerie und mit denselben Kleidern in derselben Farbe gekleidet wie «ihre» Puppen. Das Publikum ist also bei der Herstellung dieses Films live dabei und kann auf der Leinwand das Ergebnis verfolgen. Die neuartige Inszenierung erlebte im September im Kurtheater Baden Premiere mit weiteren Vorstellungen am Fantoche Festival. Seither ist die kleine Truppe umweltbewusst mit dem ÖV und einem Mobility-Fahrzeug für den Bühnenbild-Transport auf Tournee in Zürich, Basel, Winterthur und Luzern. Weitere Daten kommen laufend dazu. Kein Wunder, die Aufführung gefällt und ist gut besucht.
Am 9. März 2025 folgt in der Bühne Aarau eine sonntägliche Familienvorstellung. Für Schulen gibt es eigens erarbeitete Unterrichtsmaterialien sowie einen zweistündigen Workshop. Ein Ziel ist drum auch, den Kindern einen spielerischen Einblick ins Filmschaffen zu geben. Wer weiss, vielleicht sitzen im jungen Publikum denn auch einige künftige Schauspieler und Regisseurinnen?
Tickets: buehne-aarau.ch